3 Dinge, die jeder Produktionsmanager verbessern möchte

01.07.2015

Peter Bílik, EMANS Solution Designer, ANASOFT

Ein Software-Support bei der Lenkung von Produktionsprozessen kann für die Qualität, Produktivität und Effektivität von Nutzen sein, jedoch nicht in jedem Betrieb

Jeder Fabrikmanager weiß, dass es immer schwieriger wird, sich in der Industrie von anderen abzuheben und einen Konkurrenzvorteil zu finden. Rohstoffe und Maschinen können alle, fast zu den gleichen Preisen und in der gleichen Qualität einkaufen. Mitarbeiter einzustellen und zu schulen ist nicht einfach, aber auch in dieser Richtung können keine großen Unterschiede erwartet werden. Und so verbleiben in der Industrie noch die Prozesse als Hauptquelle für einen Konkurrenzvorteil. Schon seit Zeiten von Henry Ford gilt, dass derjenige gewinnt, der sich die Arbeit am besten organisieren kann.

Auf der einen Seite sind die Prozesse auf Papier gut zu überdenken und zu beschreiben und die andere Seite ist, diese systematisch, konsequent und langfristig einzuhalten. Viele Betriebe sind der Kaizen-Methode bzw. anderen Methoden bereits verfallen, die eine schrittweise Verbesserung der Prozesse, Arbeitsabläufe,  Qualität und Effektivität der Produktion versprechen. Nach der Kaizen-Methode zu funktionieren, ist aber langfristig schwierig und viele Betriebe weichen mit der Zeit von den Verbesserungsgrundsätzen ab, oder nehmen sie zumindest nicht so genau.

Die Lösung für die Nachhaltigkeit von Innovationen besteht im Software-Support bei der Lenkung von Produktionsprozessen. Wenn in der Industrie von Automatisierung die Rede ist, so spricht man meist von der Automatisierung von Produktionsanlagen oder von computergesteuerten CNC-Maschinen. Selten wird dabei von einer Software gesprochen – wobei durch den Einsatz eines Softwaresystems  (MOM – Manufacturing Operations Management), welches mehrere Elemente in der Produktion verbindet, ein deutlicher Nutzen in der Qualität, Produktivität und Effektivität erreicht werden kann.

Qualität

Eine Firma, die sog. Front-End-Module für Kraftfahrzeuge herstellt (also alles, was sich zwischen Motor und Stoßstange befindet), hat eine außerordentlich variable Produktion – aufgrund von zig verschiedenen Kriterien entstehen tausende Produktvariationen.

Produktions Management - EMANSSich alle Möglichkeiten zu merken, die bei der Montage in Betracht kommen, ist praktisch unmöglich. Deshalb benötigen die Mitarbeiter in der Fabrik eine einfache Visualisierung, die ihnen jederzeit zeigt, was sie genau zu tun haben.

Das System MOM weiß, welcher Modul gerade montiert wird und gibt den Mitarbeitern per Display dementsprechend genaue Instruktionen über den Arbeitsablauf. Außerdem erfüllt es eine Kontrollfunktion – Sensoren überwachen verschiedene Details, zum Beispiel nicht nur, ob alle Schrauben angeschraubt wurden, sondern auch, wie stark sie angezogen wurde. Wurde der entsprechende Schritt nicht perfekt ausgeführt, lässt das System den Mitarbeiter nicht weiterarbeiten.

Das Ergebnis? Eine 100 %-ige Produktionsqualität.

Produktivität

In einer Firma, die Wärmepumpen herstellt, hatten die Manager den Bedarf, die Produktivität der jeweiligen Mitarbeiter besser zu messen und auszuwerten. Die Erhöhung der Produktionsqualität konnten sie jedoch nicht durch die Installation eines Kamerasystems erklären, welches nur eine Überwachungsfunktion erfüllt.

Überwachung der Fertigungsproduktivität - EMANSAn Stelle dessen wählten sie eine Lösung, mittels welcher der Mitarbeiter Beginn und Ende der jeweiligen Handlungen aufzeichnet, wie zum Beispiel die Kühlermontage. Die Manager können auf dieser Basis die Normen besser vorgeben, aber auch die Produktivität der einzelnen Mitarbeiter besser auswerten und dementsprechend zum Beispiel die Entlohnung besser einstellen.

Der Hauptnutzen für den Betrieb ist eine Produktivitätssteigerung um 15 Prozent, aber erwähnenswert sind auch weitere Benefite. Zum Beispiel steht umgehend die Information bereit, wie lange aktuell die Herstellung der jeweiligen Produktmodelle dauert. Die Manager können auf dieser Basis die Produktion besser planen. Geht ein Auftrag für ein Modell ein, welches zeitaufwendig ist, können sie zum Beispiel feststellen, dass die Anlage so ausgelastet wird, dass sie es nicht schaffen, alle Aufträge abzuarbeiten und zu erfüllen. Außerdem ist es dann kein Problem, die Geburtsurkunden der einzelnen Produkte zu identifizieren, was sich positiv auf die Qualität auswirkt.

Effektivität

Ein Autoscheinwerferhersteller wollte dafür sorgen, dass es zu keiner Wertminderung von gelagerten Materialien kommt, die auf die Weiterverarbeitung warten. Kunststoffpresslinge müssen im Lager mindestens 48 Stunden reifen, jedoch nicht länger als 2 Wochen, da sie dann an Qualität verlieren.

Überwachung der Arbeitseffektivität - EMANSFrüher musste ein Mitarbeiter im Lager regelmäßig kontrollieren, ob sich dort Presslinge befinden, die weiterverarbeitet werden müssen. Jetzt sieht er die Aufzeichnungen zu den Materialbeständen im Computer – er weiß genau, welcher Pressling sich bis wann hält und wo sich dieser befindet, somit kommt es nicht zu dessen Wertminderung. Außerdem müssen keine Inventuren gemacht werden, da er jederzeit ein genaues Bild über die Bestände hat.

Die Materiallogistik rationiert auch ein gewisser Automobilzulieferer mit IT-Technologien. Bei der Eintrittskontrolle der Teile von den Lieferanten nutzt er dabei die Freigabe von Arbeitshandlungen durch Gesten (diese werden durch Kinect-Anlagen gelesen), da der Betrieb mit Hinsicht auf das sensible Handling mit den Produkten keine Installation zusätzlicher Kontaktgeräte ermöglichte.

Für wen eignet sich MOM und für wen nicht

Die Software für den Support und die Optimierung der Produktion, die die Sammlung und das Teilen von Informationen aus verschiedenen Bereichen des Produktionsbetriebes ermöglicht, können die Manager nicht nur auswerten, was in der Fabrik vor sich geht, sondern auch die Prozesse schnell verändern. Nutzt ein Betrieb an einer Produktionsanlage Displays mit einer anschaulichen Darstellung der Arbeitsabläufe, kann er auf Wunsch des Kunden einige Änderungen in der Produktion binnen weniger Stunden vornehmen.

Datenerfassung der Produktion - EMANSBesteht die Einführung einer Änderung nur in einer Änderung der Schrittfolge oder in der Verwendung eines anderen Materials, reicht es aus, die gewünschten Änderungen im System einzustellen. Die Mitarbeiter in der Produktion erhalten somit umgehend, ohne irgendwelche notwendigen Schulungen, die Instruktionen mit dem neuen Arbeitsablauf. Wichtig ist, dass das MOM-System solche Änderungen auch den normalen Anwendern ermöglicht, also ohne irgendetwas programmieren zu müssen.

Natürlich muss ein ähnlicher Software-Support zum Beispiel für eine Raffinerie nicht nützlich sein, die in dem Produktionsprogramm innerhalb eines Jahres keine Änderungen vornimmt und auch keine unterschiedlichen Produkte herstellt. Aber für eine Fabrik mit Mehrschichtbetrieb, hoher Produktionsvariabilität und häufigen Änderungen im Portfolio, also mit einer sog. diskreten Produktion, erweist sich das Softwaresystem für den Support und die Kontrolle der Produktionsprozesse als Notwendigkeit. Vor allem stellen die Auftraggeber höchste Qualitätsansprüche, was heute eher die Regel als die Ausnahme ist. 

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