Der Weg zum automatisierten und intelligenten Lagerhaus

06.03.2019

Die digitale Transformation von Unternehmen und die Digitalisierung von Produktions- und Logistikprozessen werden immer mehr zur Norm und Notwendigkeit nicht nur für Expansionszwecke, sondern auch für die langfristige Nachhaltigkeit, unabhängig von Größe und Art des Unternehmens.

Aus den oben genannten Gründen ist eines der Ergebnisse der PwC Automotive Supplier Survey nicht verwunderlich: Ein Drittel der Befragten erwartet die Übernahme der Konzepte von Industrie 4.0 in den nächsten fünf Jahren.

In der Logistik ist die Nachfrage noch dringender. Das sich ständig verändernde Umfeld der Logistikbranche stellt ständig neue Anforderungen an Qualität, Flexibilität und Art der Dienstleistungen von Logistikunternehmen. Darüber hinaus zwingt der anhaltende Druck durch die Betriebskosten der Unternehmen sie, ihre Geschäftsmodelle neu zu bewerten und sowohl die laufenden Prozesse als auch den Betrieb zu überarbeiten, um die Kontinuität und Zuverlässigkeit der Lieferkette zu gewährleisten.

                                                 Intelligenten Lagerhaus

DIE DIGITALE TRANSFORMATION VON LOGISTIKPROZESSEN

Digitalisierung und innovative Technologien werden zu unersetzlichen Werkzeugen für erwartete und notwendige Veränderungen in der Lieferkette. Sie ermöglichen Kapazitätsoptimierung, Leistungssteigerung, Qualitätsverbesserung und Flexibilität der gesamten Lieferkette. Aus diesen Gründen sehnen sich Unternehmen zunehmend nach intelligenten Lösungen, die das Potenzial der digitalen Technologien nutzen können.

Die digitale Umstellung von Prozessen und die Implementierung von Technologien, die unter Industrie 4.0 oder Smart Industry Solutions erhältlich sind, müssen nicht unbedingt vollständig und schnell umgesetzt werden. Die Modularität intelligenter Logistiklösungen, die auf den Prinzipien cyberphysikalischer Produktionssysteme aufbauen, ermöglicht eine schrittweise Transformation der Lieferkette.

Logistik oder Disposition/Spedition oder Unternehmen, die ihre internen Logistikprozesse erneuern, können so über einen konkreten Teil der Lieferkette sofort auf aktuelle Anforderungen reagieren.

Unternehmen setzen oft personalisierte Lösungen ein, um zu erwartende Marktveränderungen, bevorstehende Herausforderungen oder als Reaktion auf die gestiegene Nachfrage nach Variabilität und Anpassung der Dienstleistungen von Kunden zu antizipieren.

Die digitale Transformation von Logistikprozessen kann sich ebenso wie die Digitalisierung von Unternehmen abspulen. Unternehmen können mit einer Lösung für die Datenerfassung und - analyse beginnen und dann zur horizontalen Integration von Prozessen übergehen, gefolgt von der vertikalen Integration von Prozessen. Und schließlich, finalisieren Sie den Prozess der digitalen Transformation mit Autooptimierungslösungen für Geräte und Systeme.

DER WEG ZUM lagerhaus 4.0

Die häufigsten Gründe für die Modernisierung und Automatisierung von Lagerverwaltungsprozessen sind: Überangebot an Lagerbeständen, große Mengen an verschiedenen Artikeltypen und komplizierter Zugang zu Informationen, ob es sich um Beweise für Warenumschläge, Reklamationen, Rückgaben, Ablaufdatum oder andere handelt.

Die Optimierung der Lagerprozesse erfolgt in den folgenden drei Schritten.

                                            Der Weg zum automatisierten und intelligenten Lagerhaus

1)      Kontrolliertes Lager

In der ersten Phase wird die Identifizierung von Artikeln bereitgestellt, um deren Bewegung innerhalb und außerhalb des Lagers in Form einer Bestandsführungslösung zu verfolgen. Die Protokolle werden in Echtzeit erstellt und sind jederzeit zugänglich. Neben der Datenerfassung und - analyse werden die Regeln für die Lagerung und Kommissionierung festgelegt. Durch die Umsetzung dieser Regeln können Lagersysteme somit die Positionierung von Artikeln im Lager effektiv und optimal steuern und Aufgaben und Abläufe priorisieren.

Bemerkenswert ist, dass diese Lösung ein unkontrolliertes Lager in ein kontrolliertes Lager verwandelt - dies gilt auch für Lagerräume an Arbeitsplätzen (außerhalb des Supermarktes/des Hauptlagers). Bei einer solchen Lagerlösung kommunizieren die Logistiker direkt mit dem Informationssystem über eine erweiterte Mensch-Maschine-Schnittstelle, entweder über Terminals oder mobile Geräte.

                                                     Intelligent Warehouse Management System

2)      Lagerverwaltungssystem

Der nächste Schritt ist die Sicherstellung der Vernetzung aller Objekte im Lager durch die Implementierung der Internet der Dinge (IdD)-Technologie. Auf dieser Ebene kommt das operative Management der Lagerprozesse zum Tragen, entweder über die vordefinierten Regeln oder über autonome Algorithmen.

Materialien/Produkte werden nicht mehr nach einer statischen Vorschrift im Lager bewegt; Algorithmen eines Lagerverwaltungssystems hingegen bewerten die Anforderungen in Echtzeit und basieren auf einem komplexen Kriterienkatalog, wie z.B. der aktuellen Belegung von Lagerplätzen, dem Umschlagsgrad oder der Saisonalität. Die relevanten Daten werden dann unter Berücksichtigung der aktuellen Bedingungen und der bisherigen Entwicklung ausgewählter Indikatoren gemessen, die auf Faktoren hinweisen, die eine dynamische Steuerung von Lager- und Kommissionierprozessen ermöglichen.

Im Bereich des operativen Managements bietet diese Lösung dem Bedienpersonal erweiterte Funktionen der Visualisierung, da das Personal bei der Durchführung von Aufgaben präzise und detailliert durch das Informationssystem navigiert wird.

3)      Smart Warehouse

Die Eliminierung menschlicher Eingaben stellt die höchste Form der automatisierten Lagerverwaltung durch geschlossene unbemannte Lagersysteme dar. Eine solche Art von vollautomatisiertem Lager erfordert neben den automatisierten Regallagersystemen und Robotern - mitgerechnet fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Drohnen - eine maßgeschneiderte Ausrüstung.

Jede Anlage ist selbstorganisierend, und ihre Aktivität wird nach dem Prinzip eines Multiagentensystems koordiniert. Außerdem bietet die Systemplattform die Infrastruktur für die Interaktion mit allen Geräten in einem solchen verteilten System.