Die vierte Industrierevolution hat bereits begonnen

15.11.2015

Peter Bílik, EMANS Solution Designer, ANASOFT

WELCHE SCHRITTE KÖNNEN DIE PRODUKTIONSBETRIEBE BEREITS HEUTE MACHEN, UM DIESEN WEG EINZUSCHLAGEN

DIE VIERTE INDUSTRIELLE REVOLUTION HAT BEREITS BEGONNENStrategische Linie Industrie 4.0 bestimmt den künftigen Leitweg und Entwicklung der Industrie.

Sie eilt der Gegenwart voraus und verkörpert neue Trends im neuen Denken.

Es kann  futuristisch klingen, aber heute gibt es bereits heute Unternehmen, die auf den Prinzipien der Industrie 4.0 gebaut sind.

Kleinere und mittelgroße Fertigungsunternehmen können sie dennoch als eine ferne Fiktion finden - die Folgen der dritten industriellen Revolution vor über 100 Jahren dauern bis heute an.

Hier befinden sich drei Schritte, wie die Bedingungen für die Erfüllung der Vision SMART FACTORY, eines der Bestandteile der Initiative Industrie 4., zu erstellen.

1. DatensammELN

Der erste grundlegende Schritt ist, mit dem Datensammeln zu beginnen. Dies muss nicht die Installierung einer großen Menge von Sensoren oder Kameras bedeuten, am Anfang reicht auch eine einfache Produktionsbeschreibung, also eine elektronische Aufzeichnung der durch die Mitarbeiter durchgeführten Handlungen. Später können natürlich  weitere kleine Wege hinzukommen, über die die Daten von allen Maschinen, Anlagen, Produkten, Lagern und anderen Werkteilen strömen werden. Auch bei den Autonavigeräten war der erste Schritt die Einführung der GPS Technologie, die die Information über die aktuelle Fahrzeugposition gegeben hat.

2. MOM SYSTEM

Der zweite Schritt besteht in dem Ansatz der Software für die Leitung der Produktionsoperationen (MOM – Manufacturing Operations Management), die einer der Grundbausteine eines intelligenten digitalen Betriebs ist. Die mit der Produktion verbundene Software bietet nicht nur eine elegante Art der Produktionsbeschreibung an (sie kann also bereits im ersten Schritt verwendet werden), sondern sie ermöglicht zugleich die Koordinierung der einzelnen Operationen in der Produktion, entweder der Produktion selbst oder der  Logistik, Wartung bzw. der laufenden Qualitätskontrolle. Alle diese Operationen teilen nämlich die gleichen Produktionsressourcen – Mitarbeiter, Material, Fertigprodukte, alle Maschinen und Anlagen. Die eindeutige Identifizierung der Produktionsressourcen ist deshalb eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Leitung der Produktionsoperationen. Das MOM-System bildet das Grundskelett des „sozialen Netzwerks“ des Betriebes, wo alle Produktionsbestandteile ihr Profil mit Zeitachse haben, auf die ihre Historie vermerkt wird. Ähnlich wie auf Ihrem Facebook-Profil.

MOM ermöglicht zugleich, dass über jede Warenbewegung oder ausgeführte Handlung ein elektronischer Eintrag existiert. All diese Informationen sammelt es anschließend und macht sie in Echtzeit zugänglich, also weiß auch der Produktionsmanager genau, in welchem Zustand sich die Produktion befindet und was auf welcher Anlage passiert.

3. dienstleistungen

Der dritte notwendige Schritt zur Industrie 4.0 ist der Aufbau der Dienstleistungen, die den im Informationssystem gesammelten Daten einen Sinn und Wert geben. Dies ist den Dienstleistungen auf Facebook ähnlich, die uns daran erinnern, dass einer der Freunde Geburtstag hat, oder wenn das Navigerät anhand aller zugänglichen Inputdaten berechnet, wie lange die Reise bis zum gewünschten Ziel dauern wird. In der Produktion kann das Management aufgrund der so erworbenen Informationen strategische Entscheidungen treffen: zum Beispiel das Produktionsportfolio anpassen, wenn sich aus den Daten ergibt, dass die tatsächlichen Kosten für einige Produkte anders sind, als vorausgesetzt wurde.

Eine gute Nachricht für die Produktionsbetriebe ist, dass der Weg zur Industrie 4.0 keine sofortige Megainvestition in den kompletten Austausch oder die Modernisierung der ganzen Fabrik bedeuten muss. Den Weg in Richtung zum intelligenten Betrieb kann schrittweise und ohne massive Investitionen eingeschlagen werden. Wichtig ist, mit der Digitalisierung zu beginnen und die Grundprinzipien einstellen, obgleich in kleinem Umfang und anschließend die Funktionalität zu erweitern und dem „sozialen Netzwerk“ der Fabrik weitere Objekte und Dienstleistungen hinzufügen. Die Erfüllung der Vision des Betriebs, in dem Maschinen und Systeme im großen Ausmaß autonom diagnostiziert, konfiguriert und mit dem Ziel, eine höhere Produktivität zu erreichen, optimiert werden, ist für jeden real, der sich auf diesen Weg begibt.

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